Vögel füttern im Winter – Vogelfutter selber machen

2018-01-08 09:21:00 / Hobby / Kommentare 0

Auch wenn viele einheimische Vögel den Winter nicht hierzulande verbringen, sondern vorsorglich rechtzeitig in den Süden fliegen, wo es während der Wintermonate ausreichend warm ist, bleiben doch auch viele Arten den Winter über hier. Mit Vogelfutter sieht es in dieser Jahreszeit aber reichlich mau aus, weshalb das Zufüttern von Vogelfutter besonders in ländlichen Gegenden besonders empfehlenswert ist, um den Tieren zu helfen. Als Erwachsene kennen wir die Meisenknödel und das andere Futter, dass wir im Supermarkt für die Vögel kaufen können, um ihnen den Winter etwas leichter zu machen. Vielleicht gibt es sogar schon eine extra Aufhängung auf dem Balkon oder im Garten, an denen man das Futter festmacht, oder man hat sogar ein Vogelhäuschen, dass gerade jetzt viel genutzt wird. Der Umgang mit einheimischen Tieren und das Verständnis für deren Bedürfnisse und Naturschutz sind sehr wichtig und sollte gerade gegenüber Kindern thematisiert werden. Davon profitieren die Kleinen in jedem Fall. Man kann als Elternteil mit den Kindern gemeinsam die Vögel beim Fressen beobachten und zuvor kann man zusammen die Futterknödel selbst herstellen. In diesem Beitrag erklären wir nicht nur, warum das Füttern von Vögeln so sinnvoll ist, sondern haben für Sie auch ein Rezept, um Meisenknödel in diesem Jahr ganz einfach selbst zu machen.

Einheimische Vögel im Winter

Die Vögel, die den Winter nicht im Süden verbringen, damit sowohl das kalte Wetter als auch den Nahrungsmangel umgehen, brauchen vor allem sinnvolle Strategien, um den schwierigen Witterungsverhältnissen zu trotzen. Denn während manche Säugetiere zum Beispiel während der Wintermonate Winterschlaf halten, bleiben die Vögel in dieser Zeit genauso munter und mobil wie sonst auch. Zu den Vögeln, die auch im Winter in Deutschland zu finden sind, gehören Amsel, Blaumeise, Dohle, Buntspecht, Grünfink, Kleiber, Haussperling, Taube, Sperling und Zaunkönig. Die verschiedenen Techniken der Vögel unterscheiden sich, aber insgesamt sind doch alle bemüht, eine gleichbleibend hohe Körpertemperatur aufrecht zu haben. Manche plustern dafür gezielt das Gefieder auf, damit weniger Wärme verloren geht. Andere verbringen besonders viel Zeit in der Sonne. Einzelne Vogelarten können außerdem über Nacht Ihren Stoffwechsel herunterfahren und auf diese Art und Weise weniger Energie verbrauchen, indem sie in eine Art Starre fallen. Gefuttert wird von vielen Vögeln, was ihnen vor den Schnabel kommt. Fettreiche Speisen werden aufgrund des höheren Energiegehalts aber in jedem Fall bevorzugt, weshalb Samen und Nüsse ganz oben auf dem Speiseplan stehen. Natürlich gibt es aber von all dem nur begrenzt und viele Vögel überstehen den Winter nicht, weil ihnen beispielsweise bei starkem Frost und Schneefall irgendwann das Futter ausgeht. Wer hier nachhilft, tut also in jedem Fall etwas Gutes und hilft dabei, einheimische Arten zu erhalten.

Gemeinsam mit Kindern Futterstellen basteln

Kinder haben meist von Natur aus ein großes Interesse an Tieren und auch daran, diese zu beobachten. Schließt man die eigenen Kinder also in die Herstellung der Futterstellen mit ein, lernen diese nicht nur etwas über Naturschutz und haben eine spaßige Beschäftigung, sie können im Anschluss auch gespannt ihr Werk begutachten und sich anschauen, wie gut das Futter von den Vögeln aufgenommen wird. Im Folgenden haben wir für Sie die Zutaten und die Anleitung, um eigene Meisenknödel oder Futterglocken herzustellen.

Zutaten für das Vogelfutter

Die runden Futterknödel, die man für Vögel im Supermarkt bekommt, bestehen aus Fett und Körnern. Entsprechend sind auch das die wichtigsten Zutaten für die Herstellung von eigenem Futter. Als Fett eignet sich sowohl tierisches, als auch pflanzliches Fett. Für einen Knödel kann man mit circa 150 Gramm rechnen. Wichtig ist es, dass das Fett schon bei 10° Celsius ausreichend hart sein soll. Schmiert das Fett zu stark, weil es schmilzt, könnte es das Gefieder der Tiere verschmutzen und dadurch eher schädlich sein. Als Tierfette eignen sich zum Beispiel Rindertalg oder auch Hammeltalg, die beim Metzger erhältlich sind. Um das Vogelfutter besonders ökologisch zu machen, sollten ausschließlich regionale Bioprodukte verwendet werden. Als pflanzliche Alternative eignet sich beispielsweise Kokosfett. Bei der Körnermischung kann man auf Vogelfutter-Mischungen zurückgreifen. Auch hier kann man mit circa 150 Gramm pro Vogelknödel rechnen. Zum Aufhängen ist dann außerdem ein Stück Kordel von Nöten. Will man statt eines typischen Knödels eine Futterglocke herstellen, braucht es neben diesen Zutaten außerdem noch einen circa zehn Zentimeter breiten Tontopf mit einem kleinen Loch am Boden, sowie einen Zweig, der etwa zehn Zentimeter über den Topf hinausschauen sollte. Dieser dient dem Vogel später zum Festhalten.

Die Zubereitung von Maisenknödel und Futterglocke

Hat man alle Zutaten beisammen, kann der Spaß losgehen. Gerade diejenigen, die gern kochen oder basteln, finden an der Zubereitung von Vogelfutter sicherlich ihre Freude. Als erster Schritt sollte das Fett in einem Topf erwärmt werden. Achtung: Das Fett sollte nicht schmelzen! Besonders Tierfette fangen dann nämlich arg an zu stinken und man wird den Geruch nur schwer wieder los. Stattdessen soll das Fett nur etwas weicher werden, damit es sich leichter bearbeiten ist. Ist dieser gewünschte Härtegrad erreicht, können die Körner der jeweiligen Futtermischung dazugegeben werden. Je mehr Körner, desto lockerer wird die Masse später im kalten Zustand. Daher ist es hier sinnvoll, sich an genaue Mengenangaben zu halten. Mit etwas Öl kann man bei der Zubereitung dafür sorgen, dass das Fett nicht zu schnell erhärtet. Soll am Ende ein Meisenknödel entstehen, sollte an einem Ende der Kordel ein großer Knoten gemacht werden. Gegebenenfalls kann hier auch ein kurzes Stöckchen angeknotet werden. Danach formt man darum aus der Fett-Körner-Mischung eine Kugel. Dafür sollte das Fett schon wieder sehr fest sein, damit es an der Kordel hält. Nach komplettem Aushärten, kann dann am oberen Ende der Kordel eine Schlaufe gemacht werden, die zur Aufhängung dient. Hat man stattdessen eine Futterglocke als Ziel, bindet man die Kordel an das längere Stöckchen und macht auch wieder einen dicken Knoten. Das Ende der Kordel wird dann von Innen durch das Loch im Tontopf gefädelt. Es ist Absicht, dass das Stöckchen dabei noch zehn Zentimeter oder weiter aus dem Topf emporragt, da so die Vögel am Ende eine Stelle haben, die sie anfliegen können, um sich am Futter zu bedienen. Das Futtergemisch wird nun einfach bis zum Rand in den Tontopf gefüllt und darf dort auskühlen. Sowohl den Meisenknödel als auch die Futterglocke können nach dem Erkalten an einem schönen Platz im Freien aufgehängt werden. Besonders, wenn man vorhat, gemeinsam mit den Kindern die Vögel zu beobachten, sollte ein schattiges Plätzchen gewählt werden, dass von einem Fenster aus gut sichtbar ist. Sonnige Stellen sollten vermieden werden, damit die Mischung  nicht schmilzt. Als Alternative zu dem aufhängbaren Vogelfutter kann die Fettmischung auch einfach an den Stamm von einem Baum gestrichen werden und wird erfahrungsgemäß dennoch sehr gut von den Vögeln angenommen.

Aus der Webseite des Naturschutzbunds finden Sie weitere Informationen dazu, wie Sie heimischen Tieren in den Wintermonaten etwas Gutes tun können: www.nabu.de

Mit Kindern Vögel beobachten

Für Kinder kann es ausgesprochen spannend sein, die Früchte ihrer Arbeit zu sehen und zu beobachten, wie die Vögel vor dem Fenster das Futter annehmen. Besonders wenn das eigene Haus eher ländlich gelegen ist, kann die Futtergabe eine ganze Reihe einheimischer Vögel anlocken. Als Elternteil kann man hier helfen, indem man mit dem Kind zusammen schaut und etwas über die Tiere erzählt. Aber auch ein Buch mit Bildern über einheimische Arten kann dem Kind an die Hand gegeben werden, damit es die Vögel, die es sieht, auch identifizieren kann. Bei den Vögeln kann man dann sicherlich auch die individuellen Methoden beobachten, die die Tiere nutzen, um den Wetter zu trotzen. Einige werden das Gefieder buschig aufplustern, während andere vielleicht lange an einem sonnigen Platz in der Nähe verharren, nachdem sie gefressen haben. Besteht bei den Kindern großes Interesse, können diese Ihre Entdeckungen natürlich gern festhalten. Besonders Scrapbooks, also selbstgebastelte, leere Bücher, bieten die perfekte Basis, um Bilder von Vögeln einzukleben, hinein zu malen und die Beobachtungen aufzuschreiben. Die Kinder können sich wie echte Forscher fühlen und lernen etwas über die Natur. Für Sie als Eltern entsteht mit dem Buch ein tolles Erinnerungsstück, dass dem Kind sicher auch viele Jahre später wieder ein Lächeln auf’s Gesicht zaubert.

Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Beitrag motivieren konnten, das Vogelfutter in diesem Jahr einfach mal selber zu machen. Viel Spaß bei der gemeinsamen Zeit mit Ihrem Kind wünscht Ihnen

Hier finden Sie alle benötigten Materialien, um ein eigenes Scrapbook zu basteln.